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Bildungscampus Ribnitz West - Neubau einer Grundschule sowie Umbau und Sanierung des Bestandsschulgebäudes mit Außenanlagen in der Georg-Adolf-Demmler-Straße in 18311 Ribnitz-Damgarten

1. Darstellung der Ausgangssituation und Ziel des Gesamtvorhabens „Erneuerung des Schulstandortes“

Im Mittelpunkt der Erneuerung der bernsteinSchule in Ribnitz-West steht die Entwicklung des Schulstandortes zu einem funktional zusammenhängenden Schulcampus, der auch die Voraussetzungen für eine inklusive Beschulung als Schule mit spezifischer Kompetenz erfüllt.

Der Schulstandort wird in Südrichtung durch die Georg-Adolf-Demmler-Straße und im Westen durch die Berliner-Straße eingerahmt. Hier befanden sich bereits die Grundschule und die Sekundarstufe l. Die Orientierungsstufe wurde in einem etwa 900 m entfernten Gebäude am Mühlenberg unterrichtet.

Um alle drei Schultypen im Rahmen des Projektes zusammenzuführen, wurde für die Grund-schule ein Neubau geplant, der über einen Zwischenbau mit dem bestehenden Schulgebäude in der Georg-Adolf-Demmlerstraße 4 verbunden werden sollte. In letzterem findet die Orientierungsstufe Platz.

Bei den vorhandenen Schulgebäuden handelt es sich um alte DDR-Plattenbauten aus den Jahren 1972 (Gebäude Berliner Straße) und 1981 (Gebäude Georg-Adolf-Demmler-Straße). Diese Bestandsschulen werden im Rahmen der Erneuerung saniert.

Die, in der Berliner Straße befindliche Zweifeldsporthalle (Sporthalle „Freundschaft“) aus dem Jahr 1972 ist für die Beschulung aller 10 Klassenstufen nicht ausreichend.

Geplant wurde eine zusätzlichen Einfeldsporthalle in der Demmlerstraße, die auch den Anforderungen an inklusive Beschulung und Schule mit spezifischer Kompetenz gerecht wird.

Mit der umfassenden Neuplanung des Campus wurde zudem die Anpassung der Außenanlagen (Außensportanlegen und Freianlagen für Grundschule und Orientierungsstufe) geplant. Das neue Campus-Konzept beinhaltet eine Neuordnung, durch die die funktionalen Zusammenhänge im Sinne der Campusidee noch gestärkt werden.

Sportanlagen und die Freianlagen der Schulen (Schulhöfe) sollen soweit möglich fließend ineinander übergehen und multifunktional genutzt werden (z.B. für Ballspiele in den Pausenzeiten). Darüber hinaus soll der Campus wie bisher auch außerhalb der Schulzeiten weitgehend offen sein und der Freizeitnutzung zur Verfügung stehen.

Das Gesamtprojekt lässt sich in 6 Teilprojekte gliedern:

Projektteil 01:  Neubau der Grundschule

Projektteil 02: Umbau und Sanierung der Bestandsschule in der Georg-Adolf-Demmler-Straße

Projektteil 03: Umbau und Sanierung der Bestandsschule in der Berliner Straße

Projektteil 04: Neubau einer Einfeld-Sporthalle

Projektteil 05: Außenanlagen der Bauteile 01,02 und 04 sowie Freianlagen und       Sportaußenanlagen

Projektteil 06: Außenanlagen der Schule in der Berliner Straße

 

2. Realisierung der Gesamtmaßnahme

Die Realisierung des Gesamtprojektes war ursprünglich für den Zeitraum von September 2020 bis Juli 2023 geplant.

In der ersten Jahreshälfte 2020 wurde auf dem Campusgelände eine Interimsschule für die Unterrichtung der Orientierungsstufe aus Containermodulen errichtet.

Die Beschulung der Grundschüler erfolgte mit Schuljahresbeginn 2020/21 in den Räumen der Schule am Mühlenberg.

Der erste Spatenstrich für den Neubau der Grundschule erfolgte am 20. September 2020.

Die Erdarbeiten zur Errichtung der Sporthalle begannen im Dezember 2020. Im Januar 2021 wurde in der Bestandsschule in der Demmlerstraße mit den Abbrucharbeiten und dem Ausbau der Schadstoffe begonnen. Die Arbeiten an den Sportaußenanlagen begannen im Frühjahr 2021.

Bis zur Jahreshälfte 2021 verliefen die Arbeiten planmäßig.

Ab August 2021 wurden jedoch auch auf der Baustelle des Bildungscampus` die ersten Auswirkungen der sich, infolge der Corona Pandemie, weltweit entwickelnden Wirtschaftskrise erkennbar. Globale Lieferketten waren unterbrochen. Es kam zu Materialengpässen und Lieferschwierigkeiten.

Dadurch verzögerten sich die Rohbauarbeiten zum Jahresende 2021 deutlich.

Die Folgen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine sorgten ab März 2022 zusätzlich für Materialknappheit und Preissteigerungen.

Letztendlich konnten die ursprünglich vorgesehenen Fertigstellungstermine nicht mehr gehalten werden.

Die Sportaußenanlagen konnten im August 2022 in Nutzung genommen werden. Der Grundschulneubau, die Schule in der Demmlerstraße, die Sporthalle und die Außenanlagen (Projektteile 01, 02, 04 und 05) wurden im Sommer 2023 fertig gestellt. Der Schulbetrieb in der Grundschule und der Orientierungsstufe wurden zum Schuljahresbeginn 2023/24 aufgenommen.

Die Sanierung der Bestandsschule in der Berliner Straße 13 und die dazugehörigen Außenanlagen (Projektteil 03 und Projektteil 06) wurden zum Jahresende 2024 begonnen.

Die Fertigstellung der Arbeiten ist zum Schuljahresende 2025/26 geplant, sodass die Schule im Schuljahr 2026/27 in Nutzung genommen werden kann.

 

3. Baukosten

Die Kosten der Gesamtmaßnahme Bildungscampus bernsteinSchule betrugen insgesamt ca. 30 Mio. EURO. Davon waren ca. 24,3 Mio. EURO zuwendungsfähige Aufwendungen, die mit insgesamt ca. 16,15 Mio. EURO aus Mitteln des Landes, des Bundes und aus europäischen Mitteln unterstützt wurden. Der Eigenanteil der Stadt Ribnitz-Damgarten belief sich auf insgesamt ca. 13,85 Mio. EURO.

 

4. Zuwendungen des Landes, des Bundes und der Europäischen Union

Zur Unterstützung der Realisierung des Bauvorhabens wurden der Stadt Ribnitz-Damgarten Mittel des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union zur Verfügung gestellt.

Die Projektteile 01 - Neubau der Grundschule - und 02 - Umbau und Sanierung der Bestandsschule in der Georg-Adolf-Demmler-Straße - erhielten Zuwendungen aus der Förderung der Schulinfrastruktur finanzschwacher Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern auf der Grundlage der Städtebauförderrichtlinien des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Fördergrundsätze Kommunalinvestitionsförderung, Kapitel 2, Schulen (FG KInvF Schulen) in Höhe von insgesamt 9.630.000 EUR.

Für die Errichtung der Sporthalle (Projektteil 04) und der Sportaußen- und Freianlagen (Projektteil 05) wurden 5.164.771,05 EUR aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Förderung der Integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung und Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gemäß der Stadtentwicklungsförderrichtlinie Mecklenburg-Vorpommern (StadtentwFöRL M-V) sowie 950.000,00 EUR aus Sonderbedarfsmitteln des Landes M-V zur Verfügung gestellt.

Aus dem gleichen Fonds erhielt die Stadt Ribnitz-Damgarten einen Zuschuss in Höhe von 400.853,27 EUR zur Planung der Projektteile 03 und 06 – Sanierung und Außenanlagen zur Schule in der Berliner Straße.

 

5. Erfüllung des Förderziels

Zielstellung der Investitionen war es, die Regionale Schule im Stadtteil Ribnitz West, die bernsteinSchule, zu einer Schule mit spezifischer Kompetenz zur inklusiven Beschulung umzubauen.

Die Grundschule (Klassen 1 bis 4) und die Schule für die Sekundarstufe (Klassen 7 bis 10)

befanden sich in Bestandsschulen in Plattenbauweise aus den Jahren 1972 und 1981.

Die Schüler der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) wurden im ca. einen Kilometer entfernten   Schulgebäude am Mühlenberg unterrichtet.

Der geplante Schulcampus sollte die drei Schulteile an einem Standort vereinen. Dazu wurden der Neubau einer Grundschule und die Sanierungen der beiden Bestandsschulen geplant. Der Neubau einer Einfeldsporthalle ergänzte die Planungsaufgabe. Durch großzügig angelegte Sportaußen- und Freianlagen sollten die Gebäude zu einem Schulcampus vereint werden.

Trotz der beschriebenen schwierigen Rahmenbedingungen ist es gelungen, den Schulbetrieb zum Schuljahresbeginn 2023/24 in der neuen Schule zu eröffnen.

Die neue Grundschule bietet den Schülern Lernbedingungen, die den aktuellen Schulbau-normen entsprechen. Mit der Sanierung und Modernisierung der Schule in der Demmler-Straße wurde die weitestmögliche Annäherung an diese erreicht. Hier werden nun die Schüler der Orientierungsstufe beschult. Zur Umsetzung der Schule mit spezifischer Kompetenz stehen die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung.

Eine großzügige Mensa mit angegliederter Essenausgabe wurde errichtet.

Die Schule ist für die Inklusion von motorisch behinderten Kindern, Kindern mit Sehschwächen und Kindern mit Gehörschwächen eingerichtet.

Dazu wurde im Rahmen der Planung ein entsprechendes Konzept erarbeitet und mit dem Inklusionsbeauftragen des Landkreises Vorpommern Rügen, sowie mit der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung abgestimmt.

Eine Haltestelle für den Schulbus mit insgesamt vier Busstellplätzen wurde geschaffen. Ein taktiles System führt von dort direkt zum Haupteingang der Schule und im Inneren des Gebäudes über eine Informationstafel im Foyer bis zum Sekretariat.

Für motorisch eingeschränkte Personen wurden entsprechende barrierefreie Zuwegungen zum Gebäude und innerhalb des Gebäudes vorgesehen. Im Gebäude steht zudem ein Personen-aufzug zur Verfügung.

Die Außenanlagen rund um die Schulgebäude wurden erneuert und mit großzügigen Spiel- und Aufenthaltsbereichen ausgestattet.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Förderziel mit der Umsetzung der Projektteile 1, 2, 4 und 5 erreicht wurde. Durch die Einschulung eines kleinen Mädchens, dass auf einen Rollstuhl angewiesen ist, werden die Anlagern und Einrichtungen vom ersten Schultag an bestimmungsgemäß genutzt.

Die Projektteile 03 und 06 wurden aufgrund der beschriebenen schwierigen Rahmen-bedingungen zur Umsetzung der Maßnahme noch nicht realisiert. Der Baubeginn ist zwischenzeitlich erfolgt.

Die Baumaßnahme soll im Sommer 2026 abgeschlossen sein, sodass ab Schuljahresbeginn 2026/27 auch der Unterrichtsbetrieb für die Sekundarstufe in der sanierten Schule in der Berliner Straße beginnen kann.

Dieses Vorhaben wird gefördert durch

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