1323 stiftete Fürst Heinrich der Löwe ein Kloster für den Klarissenorden, der seine Gründerin und Regelgeberin, die Heilige Klara von Assisi (1193 - 1253), besonders verehrt. Reich mit Grundbesitz ausgestattet, entwickelte sich das Kloster schnell zu...
Klosterkirche
Ein Denkmal norddeutscher Bettelordensarchtitektur mit bemerkenswert historischer Aura.
Die einstige Klosteranlage wurde umfangreich saniert und ist heute eine der schönsten Ruhepunkte in der Stadt. 1323 stiftete Heinrich II. von Mecklenburg, genannt der Löwe, auf dem Gelände seiner ehemaligen Burg ein Klarissenkloster. Aus der Gründungszeit blieb nur die Klosterkirche erhalten, ein im Sinne der Bettelorden schlichtes gotisches Bauwerk. Die aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammende heutige Bebauung wurde teilweise auf den Fundamenten der ehemaligen Klostergebäude errichtet. Die Häuser dienten den Konventualinnen des „Landesklosters Ribnitz“, einem evangelischen Damenstift, als Wohnungen. 1919 wurde das Stift aufgelöst, die Damen erstritten sich jedoch lebenslanges Wohnrecht. Olga von Oertzen ist die 27. gewählte Domina des Damenstifts. Als letzte im Kloster lebende Stiftsdame stirbt sie 1961. Im Zuge umfassender Rekonstruktions- und Sanierungsarbeiten wurden in den letzten Jahren die Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten nutzbar gemacht.
Die ehemaligen Klostergebäude beherbergen heute neben dem "Deutschen Bernsteinmuseum" und der "Galerie im Kloster" auch das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, das Standesamt und Wohnungen. Die 2010 nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wieder eröffnete Klosterkirche bildet einen würdigen Rahmen für einzigartige Zeugnisse der fast 700jährigen Kloster- und Stiftsgeschichte. Neben dem so genannten „Nonnenstaub“, Funden aus dem Kirchengestühl, sind hier die „Ribnitzer Madonnen“ zu sehen, bedeutende Zeugnisse der mittelalterlichen sakralen Kunst Norddeutschlands. Über die Geschichte des Klosters erfahren Sie mehr in der Ausstellung „Dame von Welt, aber auch Nonne“ – Vom Klarissenkloster zum Adligen Damenstift. Die Ausstellung in der Klosterkirche können Sie gemeinsam mit dem Deutschen Bersteinmuseum im Kloster Ribnitz besuchen.