Torfgewinnung
Wirtschaftliche Nutzung des Moores
Seit dem 17. Jahrhundert wurde im Moor Torf gewonnen. In den Akten der Ribnitzer Stadtkämmerei finden sich 1652 erstmals Hinweise über die regelmäßige Gewinnung von Torf, aber auch über das als Diebstahl geahndete, heimliche ungenehmigte Stechen von Torf.
1840 siedelte man am Rande der weitläufigen Moorlandschaft einen Torfwächter zur Oberaufsicht an. Das Moorwärterhaus zeugt noch heute davon. Bald wurde Torf auch zum begehrten Handelsgut. Im Jahre 1783 nahmen Rostocker Kaufleute allein eine halbe Million gestochener Torfsoden ab, die direkt vom hiesigen Strand verschifft wurden.
Im 19. Jahrhundert setzte der großflächige Torfabbau ein. Man parzellierte das Große Moor in sogenannte Plane. Jeder Plan führte einen eigenen Namen. Neben dem Königs- und Bülten-Plan finden sich auch so kuriose Bezeichnungen wie "Brasilien" und "Sibirien". Man unterschied verschiedene Torfarten. Auf die einfachste Art wurde der Stechtorf gewonnen. Am gebräuchlichsten war die Herstellung von Formtorf, bei dem die Torfmasse in einen flachen Kasten von fünf bis zehn Fächern geworfen, glatt gestrichen und später getrocknet wurde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Notzeiten der 20er Jahre hinein hielten nun auch Maschinen Einzug. Kurzzeitig verlor dann die Torfgewinnung an Bedeutung, um während und nach den Notzeiten des Zweiten Weltkrieges wieder belebt zu werden. Heute liegen die alten Torfstiche verwaist. Die Moore stehen als Refugium seltener Pflanzen und Tiere unter Naturschutz.
Die Tiefe eines Torfstichs messen
Das können Sie u.a. bei unseren geführten Wanderungen durchs Moor. Zusätzlich erfahren Sie in unterhaltsamer Form viel über das Ökosystem.