Reinhold Nizze wurde in Ribnitz als Sohn des Arztes Dr. Friedrich Ludwig Nizze geboren. Er studierte Jura und war 1853 als Advokat in Rostock tätig. Als sein Vater starb, der in Ribnitz Bürgermeister war, folgte er dessen Ruf in seine Heimatstadt, um das Amt des Vaters zu übernehmen. Von 1870 bis zu seinem Tode am 9. Dezember 1902 versah er das Amt des Bürgermeisters. Während seiner Amtszeit unterstützte er den Bau der "Höheren Bürgerschule" und die Errichtung neuer Verkehrswege und Verbindungen (Eisenbahnverbindung Stralsund - Rostock 1888/89). In seine Amtszeit fallen u. a. auch die Einrichtung des neuen Friedhofes am Schleusenberg und die Eröffnung einer Volksbibliothek, aber auch der schon zu seinen Lebzeiten sehr angezweifelte umfangreiche Verkauf von Land und Grundstücken, um Geld für seine Aktivitäten zu beschaffen. Sein besonderes Interesse galt der Entwicklung von Handwerk und Gewerbe. Er zählte deshalb zu den Mitbegründern des Gewerbevereins in Ribnitz. In Anerkennung seiner Verdienste wurde schon 1921 eine Straße in Ribnitz nach ihm benannt.